Haus Cleff in Remscheid

Die ersten Gefache mit Staken/Weidenruten-Geflechten sind außenseitig zugemörtelt und können nun schön über die Weihnachtstage abtrocknen. Dies ist leider der besonderen Konstruktion (wir hatten schon darüber berichtet) geschuldet, da hier ein Abtrocknen nur über den Innenraum erfolgen kann.

Das Abtrocknen von Lehmmörteln, vor allem mit organischen Zuschlägen wie z.B. Langstroh, ist sehr wichtig und in einem schnellen Zeitraum auszuführen, da sonst an der Oberfläche, aber auch im Gefüge Schimmel entsteht – also das, was der Lehm nach Abtrocknung am besten in Wohnräumen verhindern kann, ist bei der „Erstellung“ die größte Gefahr und zwingend richtig zu behandeln. Trocknung ist bei Lehmen aber sehr einfach, weil hier keine Trocknungs- bzw. Wartezeiten wegen zu schnellem Entzug von „Abbindewasser“ einzuhalten sind -es kann umgehend nach Einbau erfolgen.

Diese Woche haben wir mit einem sehr spannenden Projekt begonnen – Gefachesanierung im Zuge der „Rohbauarbeiten“ am denkmalgeschützten Haus Cleff in Remscheid. Dieses besondere Fachwerkgebäude wurde 1778 im Stile des Rokoko erbaut, wurde glücklicherweise bis zur Neuzeit wenig saniert und hat deshalb sehr viele historisch bedeutende und erhaltenswerte Untergründe/Oberflächen/Materialien. Trotzdem sind hier im Zuge des Rohbaus einige Balkenwerke, die Fenstereinrahmungen, Fenster und eben auch Gefache zu erneuern.

Mit dieser Aufgabe sind wir beauftragt worden. Wir werden nach historischem Vorbild, mit den ursprünglichen Materialien die Gefachefüllungen ausführen. Die drei wichtigen Komponenten sind auf den erstellten Mustern (siehe Bilder) gut sichtbar -Strohlehm + Eichenstaken + Weidenruten. Nach Erstellung des Geflechts wird dieses mit Strohlehm vermörtelt. Die fertige Schieferfassade ist an diesem Objekt die Herausforderung, weil man natürlich jetzt nicht mehr von außen vermörteln kann, sondern die innere, wie auch die äußere Vermörtelung von innen ausführen muss. Über den weiteren Baufortschritt werden wir demnächst berichten…..