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Denkmalsanierung Haus Cleff in Remscheid

Auch über den Winter konnten wir an diesem Objekt schön weiter arbeiten. Momentan fertigen wir im Lager die Lehmwickel (Weller oder Staken) für die Decken vor und haben auch teilweise am Denkmal schon mit dem Einbau begonnen.

Bei den Freilegungen der Wände war das Erdgeschoss am meisten beschädigt vorgefunden worden, deshalb entstehen hier immer neue Bereiche, wo ein komplett neuer Gefachebau nach z.B. ausgetauschtem Balkenwerk erforderlich ist. Hierzu werden Eichenstaken in dafür einschlagene Nuten gekeilt und in Querrichtung Weidenruten gespannt. Die Verfüllung erfolgt mit sehr strohlastigem Lehmmörtel, welcher händisch eingebracht wird. Wie immer im Winter, ist die Beheizung dabei ein wichtiges Thema. Der Lehm muss getrocknet werden, obwohl er durch Frost keinen Schaden nehmen kann – durch den hohen organischen Zuschlagsanteil wird hier aber der Schimmel durch zu lange Feuchte begünstigt. Also sind hier Zwangstrocknungen ratsam.

Cleff neuer Gefachebau (1)
Cleff partielle Freilegungen
Cleff neuer Gefachebau (3)
Cleff neuer Gefachebau
Cleff neuer Gefachebau

Denkmalsanierung Haus Cleff in Remscheid

Auf dem Foto kann man sehr schön die kleinteiligen Arbeitsschritte bei denkmalpflegerischen Leistungen erkennen – nicht historische Putze wurden entfernt, lose Putzflanken an geböscht, marodes Holz freigelegt, ausgetauscht (bauseitig) und ab jetzt wird neu aufgebaut. Als erstes werden die Staken in die Gefache gekeilt, dann Weidenruten zwischengespannt und dann mit Strohlehm verfüllt…..

Denkmalsanierung Haus Cleff in Remscheid

Seit Juni sind wir mit den Freilegungen, Sicherungen und Konservierungen an ca. 2300 qm Decken und Wänden im Haus Cleff beauftragt. Somit erweitern sich unsere Aufgaben um folgende Punkte:

  • Sicherung aller historischen Tapeten- und Anstrichfassungen – teilweise wurde hier „drübergeputzt“, sodass hier erst Freilegungen und Reinigungen erfolgen müssen
  • Entfernung aller nicht historischen Putzaufbauten und Mauerungen – momentan 25m3 Bauschutt nach der Hälfte der Flächen
  • Entfernung der kompletten Elektroinstallationen – Da hier nicht Kabel aus der „Wand gerissen“ werden, sondern diese erst freigelegt werden, um den historischen Putzaufbau soweit wie möglich zu erhalten, ist dies eine sehr zeitaufwendige Leistung.
  • Generelle Sicherung der historischen Mörtel -also lose Flanken anschneiden und festigen
  • Wellerdecken ertüchtigen – das hier leider die „Auflagehölzer“ auch beschädigt waren, haben wir uns zu einem vollständigen Rückbau entscheiden. Hierbei wurden alle Lehmwickel entfernt, nummeriert, gelagert und nach Sanierung der Auflager, werden die alten Wickel durch neue ergänzend wieder eingebaut.

Haus Cleff in Remscheid

Unsere Leistungen an Innenwänden mit Erstellung von Stakenfüllungen mit Weidenruten und Strohlehmen sind abgeschlossen. Als nächstes erfolgt die Sanierung der Lehmwickeldecken. Hierbei werden auch Eichenstaken als Träger verwendet, allerdings werden diesen nicht wie in Wandgefachen mit Ruten gefüllt, sondern mit Langstroh und Lehmschlämme umwickelt, dann mit Keilfräsungen und Sicherungslattung zwischen den Kehlbalken eingeschoben und danach mit groben Lehmstroh aufgemörtelt. Wir berichten weiter….

Haus Cleff in Remscheid

Unsere Leistungen an Innenwänden mit Erstellung von Stakenfüllungen mit Weidenruten und Strohlehmen sind abgeschlossen. Als nächstes erfolgt die Sanierung der Lehmwickeldecken. Hierbei werden auch Eichenstaken als Träger verwendet, allerdings werden diesen nicht wie in Wandgefachen mit Ruten gefüllt, sondern mit Langstroh und Lehmschlämme umwickelt, dann mit Keilfräsungen und Sicherungslattung zwischen den Kehlbalken eingeschoben und danach mit groben Lehmstroh aufgemörtelt. Wir berichten weiter….

Lehmwickeldecke
Lehmwickeldecke

Haus Cleff in Remscheid

Die ersten Gefache mit Staken/Weidenruten-Geflechten sind außenseitig zugemörtelt und können nun schön über die Weihnachtstage abtrocknen. Dies ist leider der besonderen Konstruktion (wir hatten schon darüber berichtet) geschuldet, da hier ein Abtrocknen nur über den Innenraum erfolgen kann.

Das Abtrocknen von Lehmmörteln, vor allem mit organischen Zuschlägen wie z.B. Langstroh, ist sehr wichtig und in einem schnellen Zeitraum auszuführen, da sonst an der Oberfläche, aber auch im Gefüge Schimmel entsteht – also das, was der Lehm nach Abtrocknung am besten in Wohnräumen verhindern kann, ist bei der „Erstellung“ die größte Gefahr und zwingend richtig zu behandeln. Trocknung ist bei Lehmen aber sehr einfach, weil hier keine Trocknungs- bzw. Wartezeiten wegen zu schnellem Entzug von „Abbindewasser“ einzuhalten sind -es kann umgehend nach Einbau erfolgen.

Diese Woche haben wir mit einem sehr spannenden Projekt begonnen – Gefachesanierung im Zuge der „Rohbauarbeiten“ am denkmalgeschützten Haus Cleff in Remscheid. Dieses besondere Fachwerkgebäude wurde 1778 im Stile des Rokoko erbaut, wurde glücklicherweise bis zur Neuzeit wenig saniert und hat deshalb sehr viele historisch bedeutende und erhaltenswerte Untergründe/Oberflächen/Materialien. Trotzdem sind hier im Zuge des Rohbaus einige Balkenwerke, die Fenstereinrahmungen, Fenster und eben auch Gefache zu erneuern.

Mit dieser Aufgabe sind wir beauftragt worden. Wir werden nach historischem Vorbild, mit den ursprünglichen Materialien die Gefachefüllungen ausführen. Die drei wichtigen Komponenten sind auf den erstellten Mustern (siehe Bilder) gut sichtbar -Strohlehm + Eichenstaken + Weidenruten. Nach Erstellung des Geflechts wird dieses mit Strohlehm vermörtelt. Die fertige Schieferfassade ist an diesem Objekt die Herausforderung, weil man natürlich jetzt nicht mehr von außen vermörteln kann, sondern die innere, wie auch die äußere Vermörtelung von innen ausführen muss. Über den weiteren Baufortschritt werden wir demnächst berichten…..