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Fassadensanierung nach Brandschaden und Stuckrestaurierung:

Mitte letzten Jahres hatten wir mit einer kompletten Außenputzsanierung eines abgebrannten, teils neu aufgemauertem und dabei erweitertem Wohnhaus begonnen. Siehe Bilder –sehr aufwendige und zeitintensive Putzarbeiten, aber das Ergebnis ist sehr ansprechend. Als kleines I-Tüpfelchen durften wir jetzt noch Stuckarbeiten an einer Grundstücksmauer ausführen. Momentan sind wir an der Farbfassung, welche dann mit Vergoldungen der Büstenkopfbedeckung abgeschlossen werden.

Wohnhaus
Wohnhaus
Wohnhaus
Wohnhaus
Mauer Stuckarbeiten
Mauer Stuckarbeiten
Mauer vorher

    Stucksanierung Ratssaaldecke Oberhausen:

    Nach wochenlangen Konservierungen, Sicherungen und als letztes Grundputzen, haben wir in dieser Woche mit der Montage der im Lager vorgefertigten Stuckprofile begonnen – endlich kann man mal was Schönes sehen. Die Stuckelemente werden in großen Teilen leicht vergütetem Stuckgips direkt an den Unterbau angeklebt, teilweise verwenden wir die Stuckleisten aber auch als Lehren für den Verputz der Flanken. Momentan ist noch alles roh, nicht abgetrocknet bzw. noch nicht beigestuckt – trotzdem kann man sich schon gut einen Gesamteindruck verschaffen….

    Stuck
    Stuckprofile

    Stuckdecke Rathaus Oberhausen:

    Hier eine kleine Dokumentation unserer „Lagerarbeiten“, welche parallel mit den „Vor-Ort-Arbeiten“ ausgeführt werden. Wir haben bis jetzt ca. 2000m des Profils Nr. 3 gezogen und fangen nun mit dem Erstzellen von „Fertigteilen“ an, welche vor Ort nur noch angeklebt werden müssen. Dies erleichtert das mühsame Schleißen der Gehrungen über Kopf unter der Decke.

    1. Vor Ort haben wir ein komplettes Gestaltungselement auf eine leichte Sperrholzplatte aufgezeichnet.
    2. Im Lager haben wir Anschläge auf die Lehre verklebt, um nachher nicht immer wieder die Ausrichtung und Kontrolle mit Winkel, Zollstock und Richtscheit wiederholen zu müssen.
    3. Wir brauchen von diesem Gestaltungselement 20 Stück, sodass wir als nächstes erstmal alle benötigten Teilstücke auf Gehrung schneiden.
    4. Nachdem auf der Rückseite eine V-Nut an den Gehrungen eingeschnitten ist können die Teile in die Lehre/Form eingelegt werden. Als Bewehrung verwenden wir Glasseidengewebe und kleine Stücke von normalem Rippenstreckmetall. Da wir die Profile als „Kernzug“ ausgeführt haben, ist hier genug Platz vorhanden.
    5. Das Stuckprofil wurde mit allerfeinstem Alabastagips gezogen -die hintere Bewehrung kann mit kostengünstigerem, aber auch härterem Stuckgips ausgemörtelt werden.
    6. Die Menge, Größe und Lage der rückseitigen Bewehrung haben wir mit „Versuchen“ erstmal ermittelt -also aus der Form heben, ein weinig wackeln usw. und wenn dann nichts bricht, ist alles gut, also transport- und einbaufertig
    7. Abschließend werden dann die Gehrungen geschlossen. Am einfachsten geht das mit einer handelsüblichen „Krankenhausspritze“. Hiermit kann man feindosiert den fast flüssigen Gips in die Gehrungsöffnungen einspritzen und nach Antrocknung mit Ziehklingen und anderem Stuckateurwerkzeug bearbeiten.
    8. Für die großen Deckenumrahmungen haben wir auch schonmal „transportfähige“ Größen geschnitten. Auf dem Foto ist ca. 1/4tel der benötigten Menge zu sehen…….Es gibt also noch einiges zu tun…..

    Stuckdecke Rathaus Oberhausen:

    Die großen Flächen mit Rabitzgewebe sind montiert, mit einem Nivellierlaser haben wir Pariser Leisten als „Abziehlehren“ vorgearbeitet und werden nun mit der Vermörtelung des Putzträgers mit Kalkgipsputz weitermachen.
    Die Zugarbeiten im Lager gehen gut voran, momentan sind schon 140m gezogen und warten auf Weiterbearbeitung. Wenn die Stuckprofile besser abgetrocknet sind, werden diese auf Gehrung und die richtige Länge für eine einfachere Vorortmontage vorgefertigt.

    Wie schon berichtet, haben wir die Sicherungen, Konservierungen und Verfestigungen der erhaltenswerten Stuckelemente vorgenommen und fangen jetzt mit den Rabitzunterbauten an. Mit 8mm Torstahl werden die Tragstähle verbaut, mit 6mm die Verbindungs- und Montierstähle eingesetzt und dan mit Rabitzgewebe verrödelt. Verwendet wird hier ein Hochripp, welches am besten zum Kalk-Gips-Mörtel passt.

    Nebenbei haben wir hier im Lager begonnen, die knapp 250m verschiedenen Stuckprofile als Tischzug zu erstellen.

    Über den weiteren Baufortschritt werden wir demnächst berichten…..

    Wie schon berichtet, haben wir mit der Dokumentation und Sicherung begonnen. Auf den Bildern kann man den sehr angegriffenen Zustand erkennen. Die Sicherung der noch vorhandenen Stuck- und Rabitzfragmente unterteilt sich in mehrere Arbeitsschritte:

    Generell statische Sicherung der Rabitzunterkonstruktionen an der eigentlichen Aufhängung mit neuen 4mm Oesendrähten, Verstärkung und Wiedereinbindung der 8mm Tragstähle und neuem Einspannen der Putzträger – hier teilweise aus Plisterlattung und altem, aber ansich zu grobmaschigem Rabitzgewebe. Erste Überlegungen, mit einem Ziegldrahgewebe weiterzuarbeiten, haben wir wegen der vorgegebenen Gips-Kalkhydrat-Vermörtelung verworfen und werden mit einem Hochripp ergänzen.

    Sicherung von losen, sich lösenden oder angerissenen vorgezogenen Stuckprofilanklebungen mit einer Gips-Kalk-Suspension nach Erstellung von kleinen Bohrungen und keilförmigen Einschnitten. In beide Öffnungen wird die Sicherungssuspension mit Injektionen als „Verankerung“ ausgeführt.

    Stucksanierung Ratssaaldecke Oberhausen:

    Wir beginnen diese Woche die Stucksanierung an einer der ungewöhnlichsten Stuckdecken Deutschlands im Ratssaal des Rathauses in Oberhausen. Die 1930 erstellte Decke wurde nach dem zweiten Weltkrieg mit der klassischen Bausünde „Trockenbaudecke“ überbaut. Hierdurch wurden leider auch viele Stellen für die Trockenbauunterkonstruktion entfernt (siehe Bilder). Nun soll die Decke wieder in Ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen. Beginnen werden wir mit der Schadensaufnahme und eigenen Dokumentation, dann werden die vorhandenen Fragmente gesichert und anschließend kann mit den Rekonstruktionen begonnen werden. Die gesamte Maßnahme wird ca. 3 Monate dauern – wir werden hierzu immer mal wieder Neuigkeiten berichten.